Mittlerweile kursiert immer mehr über den “Wundernerv” in den Medien. Die Bezeichnung Wundernerv ist eher durch Medien und Werbung entstanden.

Alle Basisfunktionen (Immunsystem, Durchblutung, Säure Basenhaushalt, Wundheilung, Verdauung uvm.) werden letztlich vom autonomen (nicht willentlich beeinflussbaren) Nervensystem gesteuert. Die Unterteilung des Menschen in die verschiedenen Bausteine (Muskel, Nerv, Organ) macht nur Sinn, wenn das autonome (=vegetatives) Nervensystem seine Funktionen erfüllt. Das vegetative Nervensystem wird (aktuell) funktionell in zwei Hauptbestandteile untergliedert.

Den Sympathikus und den Parasympathikus. Der Sympathikus steht für das Aufrechterhalten des Aktivitätsprinzip (Flucht, Verteidigung, Bewegung).Der Parasympathikus dagegen für Ruhe und Erholung bzw. Verdauung. Der Hauptnerv des Parasympathikus ist der Vagus Nerv.

Dieser Nerv zählt anatomisch zu den 12 Hirnnerven. Nach Steven Porges Erkenntnissen  ist es jedoch nun neu, dass dieser Vagusnerv unterteilt wird und es eine spezielle Hierarchie gibt wie das Vegetativum agiert.

->Anatomisch wird ebenfalls zwischen einen hinteren und einen vorderen Vagus Nerv unterschieden.

Es wird nach Porges nicht nur mehr nach Sympathikus und Parasympathikus unterschieden, sondern auch nach Sicherheit und sozialer Interaktion. Das bestreben des Organismus (bei Säugetieren) besteht in aller erster Linie sich sicher und geborgen zu fühlen. Dies wird über den ventralen Vagus (mithilfe weiterer Nerven) gesteuert. Das Kämpfen/ Fliehen oder auch Todstellen wurde in der Evolution nun durch das soziale Interagieren ergänzt.

Der ventrale Vagus ist aufgrund der Hierachie in der Lage Sympathikus (Kämpfen und Fliehen) oder auch den Parasympathikus (Todstellen) so zu verwenden, das es unser Überleben sichert.

Wenn man nun weiß, dass z.B. Allergien und Wundheilungsstörungen, ausschließlich vegetativ, also Sympathisch und Parasympathisch, gesteuerte Themen sind, wird es natürlich spannend sich mit diesem Zugang zu beschäftigen. Dauerbelastungen (unbewusst und bewusst) können dieses System empfindlich stören und überfordern.

Ich möchte hier unbedingt noch auf das Buch von Herrn Schubert verweisen, “Was uns krank macht, was uns heilt”. Welches konsequent die Lücke schließt, vom vegetativem Nervensystem zu neuen Aspekten, wie Kranheiten entstehen können (Psychoneuroimmunologie, kurz PNI).